Projekt Beschreibung
Tanqueray – die berühmte grüne Flasche
Als Charles Tanqueray 1830 im Londoner Stadtteil Bloomsbury seine Destillerie eröffnete, ahnte er wahrscheinlich nicht, welchen Weltruhm sein Name – und damit der Name seines Gins eines Tages erlangen würde. Im Zuge des Gin-Craze und der darauf folgenden Phase der Gin-Palace entwickelte der Sohn einer Silberschmied-Familie – und Pastor – ein eigenes Rezept für die populärste Spirituose seiner Zeit. Für seinen Gin entschied sich Charles zu einer sehr radikalen, aber im Nachhinein erfolgsversprechenden Komposition. Er konzentrierte sich bei der Rezeptur auf ausschließlich vier Botanicals: Wacholder, Koriander-Samen, Angelika-Wurzel und Süßholz. Mit diesem Minimalismus schuf er einen Gin, der heute einer der bekanntesten der Welt ist und seit 1948 in der berühmten grünen Flasche daher kommt.
Die grüne Flasche steht für die Nähe des Gins zur Bar-Kultur, ist sie doch einem Cocktail-Shaker nachempfunden – und diese Nähe ist nicht zu leugnen. Nicht nur, dass der Tanqueray London Dry Gin in seiner klassischen Export-Stärke von 47,3%vol. einer der meistverkauften Gins dieser Welt ist, vielmehr ist er auch einer der wohl klassischsten und vielseitigsten Wacholderdestillate. Durch seine Einfachheit, die dennoch ausdrucksstark ist, eignet er sich für so ziemlich alle Drinks auf Gin-Basis und ist damit nicht zu unrecht einer der beliebtesten Pouring-Spirituosen von Bartendern um den ganzen Globus. Frei nach dem Motto „keep it short and simple“ ist Tanqueray natürlich auch Mitspieler im großen Konzert des Gin & Tonics. Wer nicht so richtig weiß, was er trinken möchte, der ist mit dieser Wacholderschorle vortrefflich gut beraten und zumeist befindet sich in der Standart-Variante auch ein Tanqueray. Doch was ist es eigentlich, das diese ikonische Flasche (samt Inhalt) so beliebt macht?
Schon in der Nase wird dies mehr als deutlich! Mit sofortiger Wirkung eröffnen sich kräftige Wacholdernoten. Das Schlüsselelement eines klassischen Gins. Dazu gesellen sich ätherische Nadelbaum-Aromen und schwarzer Pfeffer. Alles in allem zuerst sehr dunkle Töne, die in der Nase angeschlagen werden und die dennoch nicht schwer wirken. Eine knackige und kräftige Leichtigkeit wird zieht nach und man bekommt schnell den Eindruck frischer Zitrusnoten. Das spannende hierbei ist die Tatsache, dass besagte Zitrusfrüchte nicht Bestandteil der Rezeptur sind, sondern ausschließlich durch das Zusammenspiel der vier Botanicals entstehen. Eine fantastische Leistung! Hinter den Kopfaromen, die uns an Zitrus – genauer gesagt Limetten – denken lassen, findet sich eine filigrane Süßholznote.
Dies ist definitiv einer der Gründe, warum der Tanqueray zu den bekanntesten und beliebtesten seiner Kategorie gehört. Verblüffend war die Erkenntnis, dass sich nach ungefähr fünf Minute eine extrem fruchtige und beerige Note im Nachklang einstellte, die absolut an Blaubeeren erinnerte, Blaubeeren mit Vanille-Eis. Dafür findet sich jedoch keine Erklärung.
[…] Dimensionen. Und es ist anstrengend, oftmals mitleidige Blicke zu ernten, wenn man einfach einen Tanqueray mit Schweppes ordert. Es ist anstrengend. Vielleicht – aber das ist mehr ein privates […]