Von Hirschen, alten Fässern und Superlativen
Von der Gründung in die Vergangenheit
Die Entstehung der Destillerie verdanken wir dem umtriebigen Geschäftsmann Alexander Matheson, denn dieser gründete an dem versteckten Ort – unweit des Städtchens Alness – im genannten Jahr 1839 die kleine Destille. Das Geld dafür, so wird hinter vorgehaltener Hand erzählt, hatte er wohl aus illegalen Opium-Geschäften im asiatischen Raum. Wie sich herausstellte, war Matheson scheinbar weniger Whiskybrenner denn Geschäftsmann, da er die Brennerei sofort an die Familie Sunderland verpachtete. Diese Unternehmung war jedoch nicht von überzeugendem Erfolg gezeichnet, so dass schon 1866/67 ein neuer Betreiber die Geschäfte übernahm: die Familie Mackenzie in Person der drei Brüder Charles, Andrew und Alexander. Und hier nun verweben sich die Geschichten und wir müssen in das Jahr 1263 zurück springen.
Der Beginn einer langen Reise
Mit dem Kauf durch die Familie Mackenzie geriet Dalmore zunächst in ruhigeres Fahrwasser. Auf seiner Reise durch Schottland nimmt uns Alfred Barnard („Die Whiskybrennereien des Vereinigten Königreichs“) mit auf die Hänge am Cromartie Firth und dokumentiert die dortige Arbeit. Dadurch wissen wir, dass schon um das Jahr 1887 bei Dalmore rund 80.000 Gallonen feinsten Highland-Malts produziert wurden. Dies entspricht etwas mehr als 364.000 Litern, wovon schon zu dieser Zeit viel exportiert wurde. Heute werden vor Ort pro Jahr rund 4 Mio. Liter Rohdestillat erzeugt. Zeiten ändern sich, doch der etwas altmodisch Charme der Brennerei hat sich bis heute erhalten. Im Zuge des ersten Weltkrieges wurde die Brennerei dank Ihrer direkte Anbindung an die Nordsee durch die Royal Navy besetzt, die dort ab 1917 Seeminen bauen ließ. Nur drei Jahre später verließ das Militär nach einer Explosion die Brennerei wieder. Der Streit um die Entschädigungszahlungen eskalierte und beschäftigte sogar das House of Lords, wo 1925 eine Einigung erzielt wurde. Schon 1922 begann man jedoch wieder mit der Destillation von Whisky. Danach ging es auf und ab, die Wirren zweier Kriege und die amerikanische Prohibition setzte vielen Destillerien zu. Erst 1945 schien das Chaos beendet zu sein. Vorerst zumindest, denn im Jahre 1960 vereinigten sich die Unternehmen der Mackenzies mit der deutlich größeren Firma Whyte & Mackay aus Glasgow. Und damit sollte eine lange Odysse beginnen. Viele Eigentümer von Whyte & Mackay wechselten sich ab. Von der SUITS Group weitergeschoben zu Lonrho, weiter zu…. bis schließlich 2014 die auf den Philippinen ansässige Emperador Incorporation zum Besitzer wurde. Trotz der ganzen Wirren entwickelte sich Dalmore immer besser und etablierte sich als eines der bekanntesten Whiskyhäuser der Highlands.
Vielschichtigkeit und ein ganz spezielles Näschen
Man blickt in die Zukunft bei Dalmore und White & Mackay, für die nächsten Jahre sind große Pläne geschmiedet. Und das ist auch gut und berechtigt so. Sieht man sich doch geschützt durch den Segen des Königs und die Kraft eines fantastischen Single Malts. Und natürlich begleitet mit der populärsten Nase der Welt.
Slainthe
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